Inspirations-Brief No 4 vom 06.09.2024
Wie ist das bei dir?
Hast du die Angst schon zu deiner Freundesliste hinzugefügt?
Wie oft wurde uns gesagt «hab keine Angst, es kommt alles gut».
Doch ist das so? Woher will diese Person das wissen?
Was, wenn ich in mir drin das Gegenteil fühle, wenn ich so gar nicht davon überzeugt bin, dass es «gut kommt»? Gebe ich diesem Gefühl in mir Raum, höre ich hin oder nutze ich die Taktik des Verdrängens, weil ich keine Angst haben will? Weil ich nach aussen vielleicht nicht als «Angsthase» dastehen will?
Ich möchte dich mitnehmen auf einen Ausflug ins Angst-Land und dir einige Facetten davon näherbringen. Denn auch der Aspekt "Angst" spielt auf dem Weg "Raus aus dem Korsett der nicht mehr dienlichen Verhaltensweisen" eine wichtige Rolle.
Wie so oft, sind wir Menschen komplex gestrickt und Angst ist nicht gleich Angst. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen, mit unterschiedlichem Zweck.
Es gibt die lebensnotwendige Angst, die uns vor tatsächlichen Gefahren schützen will. Wenn ich zu nahe an einem Abgrund stehe, macht es durchaus Sinn, dass die Angst mich darauf hinweist.
Es gibt die Angst, die tief in uns drin verknüpft ist mit alten Erlebnissen und Erinnerungen. Automatismen, die noch heute auf Autopilot laufen, wenn bestimmte Ereignisse eintreten, die verbunden sind mit bestimmten Auslösern in der Vergangenheit. Das können zB Gerüche, Worte, Geräusche etc. sein. Ohne dass es uns bewusst ist, katapultieren uns diese Auslöser in «Lichtgeschwindigkeit» gefühlt in diese damalige Situation zurück. Unbewusst durch unser Nervensysten gesteuert, übernehmen unsere ur-menschlichen Überlebens-Strategien «Kampf, Flucht oder Starre».
Und es gibt Ängste, die weder mit gemachten Erfahrungen noch mit Erinnerungen verknüpft sind und trotzdem da sind. Hier wird’s schon etwas herausfordernder, denn das sind oftmals Ängste, die wir selbst produzieren, um uns vor einer möglichen Veränderung zu schützen resp. uns davon abzuhalten. Diese zu entlarven bedarf einer grossen Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
War dir bewusst, dass Angst nicht gleich Angst ist?
Was hilft uns nun dieses Wissen?
► Wie schaffen wir es, Angst zum Freund und Helfer zu machen?
► Ihr ins Gesicht zu schauen und mit ihr in den Dialog zu gehen?
► Anzuhören, was es ist, wovor sie uns bewahren möchte?
Einer der wichtigsten Punkte ist, zu akzeptieren, dass auch die Angst zu uns dazugehört, dass Angst ein Teil von uns sein darf. Und es geht einmal mehr darum, die Angst und ihre Facetten in mir zu erforschen, kennenzulernen.
Sich dabei aber nicht in der Suche nach den Ursachen der Angst verlieren, sondern stattdessen lernen, mit ihr umzugehen! Alles andere ist möglicherweise eine Ablenkungsstrategie. Gegen sie anzukämpfen verbraucht ebenfalls unnötig viel Energie.
Hier ein Tipp, der mir auf meinem Weg geholfen hat.
Sehe die Angst nicht als unbezwingbaren Endgegner, den es zu bekämpfen gilt, sondern als ein Wesen welches du genauer kennenlernen möchtest. Versuche in deinem Alltag die Angst-Momente, immer besser wahrzunehmen und bevor du in die Re-Aktion gehst, einen tiefen Atemzug zu nehmen und dich zu fragen
"Was würde die Angst jetzt tun? Will ich das wirklich?"
Versuche es, auch wenn es dir nicht auf Anhieb gelingt. Wie heisst es doch so schön "Übung macht den Meister".
Im Kontext des Gesichterlesens gehört Angst übrigens zum WASSER-Element. Übermässige Ängste (Wasser) führen zu einer Überschwemmung, was den Boden schwammig werden lässt. Einen Samen darin zum Wachsen zu bringen ist schwierig. Genauso, wenn der Boden durch erstarrte Ängste gefroren ist. Auch dieser Boden ist schwierig zu bewirtschaften. Ein Blick ins Gesicht schenkt hier wichtige Hinweise und Erkenntnisse, weshalb Veränderungswünsche möglicherweise immer wieder scheitern.
Gezielt genutzt kann Angst nämlich zu einem kraftvollen Antrieb in unserem Leben werden. Dann, wenn wir es schaffen, sie vom Feind zum Freund und Helfer zu transformieren.
So, das war jetzt wieder eine grosse Portion «Futter». Ich wünsche dir spannende Erkenntnisse und möchte dich ermutigen, dich immer tiefer auf die Erforschungsreise deines eigenen Wesens und deines Verhaltens einzulassen. Du wirst dadurch Schritt für Schritt mehr das Steuer deines Lebens übernehmen.
Schau dir meine Angebote an, sie bieten dir verschiedenste Unterstützung auf diesem Weg. Wenn du unsicher bist, was passt, dann melde dich sehr gerne bei mir.
Und wie immer, wenn du denkst, dass dieser Inspirations-Brief für andere hilfreich sein könnte, dann freue ich mich, wenn du ihn weiterleitest.
Herzlichen Dank.
Ich grüsse dich von Herz zu Herz
Lebensberaterin & Coach aus Leidenschaft
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